Vorwort

Ich denke das es Zeit wird jemanden vorzustellen -  unser inzwischen 14 Monate altes Karakal Mädchen "Rayha". Auch wenn das ein gefundenes Fressen für alle ist die gerne über andere schlecht Reden.  Aber ich stehe zu meiner Wildkatzenleidenschaft und werde in Kürze unser Zusammenleben mit Rayha und unseren Coonies auch in Form von Videos zeigen. Jetzt noch ein paar Worte wie es dazu kam, dass ich seit April 2011 Besitzerin einer wunderschönen Karakal Lady bin:  Ich war schon als kleines Mädchen hingerissen von Wildkatzen und ich dachte nicht einmal im Traum daran, einmal eine zu besitzen. Das ich Rayha heute bei uns habe ist einem glücklichen Zufall zu verdanken.
Es war im April 2011, als mich eine Freundin anrief und sagte, sie würde auf ein Wildkatzenevent gehen und ob ich nicht mitkommen möchte. Zu diesem Zeitpunkt hat man schon viel über die geplante Caracat Zucht gehört. Zu 99% wurde aber nur über unverantwortliche Qualzüchter diskutiert. Allerdings wurde dadurch auch meine Neugierde geweckt, und darum fuhr ich gemeinsam mit meinem Mann und unseren Freunden nach Butzbach, zu Patrick Rühl, um mir ein eigenes Bild zu machen. Hier erfuhren wir sehr viel über Wildkatzenhaltung und durften seine Servale und Karakale hautnah erleben. Joe, ein ausgewachsenes Karakal Mädchen konnten wir sogar streicheln, während sie ihre Eintagsküken verspeiste. Es war unglaublich und ich war mehr als fasziniert. Etwas später, beim gemeinsamen Kaffeetrinken, setzte Patrick mir ein Karakalbaby auf meinen Schoß. Mein Mann hat in diesem Moment genauso schnell sein Herz an die Kleine verloren wie ich. Bald darauf zog Rayha in unser Zuhause. Inzwischen ist sie 14 Monate und wir können einiges berichten. Rayha benimmt sich eigentlich genauso wie jede andere Katze, und sie spielte und kuschelte bis zur Geschlechtsreife auch mit allen Coonies. Seitdem funktioniert es aber nicht mehr mit allen Mädchen (aber dieses Problem kennt jeder Maine Coon Züchter auch von seinen Mädchen - sie sind mehr oder weniger zickig) , und darum ist Rayha mit unseren Boys zusammen und nur unter Aufsicht auch mit den Mädchen.  Sie hat noch nie aggressiv reagiert, aber sie faucht und warnt wenn ihr etwas nicht gefällt.  Meine Katzen reagieren gelassen, weil sie ihr Verhalten sehr gut einschätzen können. Am Abend kommt Rayha immer zu mir auf die Couch und fordert schnurrend ihre Streicheleinheiten.  Aber natürlich darf man trotzdem nicht vergessen das sie eine Wildkatze ist, und gewisse Unterschiede sind natürlich gegeben. Rayha ist beispielsweise viel misstrauischer allem Fremden gegenüber. Es genügt schon ein neuer Blumentopf, den sie erst einmal sehr vorsichtig in Augenschein nimmt, bevor sie gelassen daran vorüber geht. Vielleicht hat ihre Unsicherheit auch etwas mit einem tragischen Unfall zu tun, den sie im Alter von 3 Monaten hatte.  Hierbei erlitt sie ein komplizierte Fraktur, die operiert werden musste. Wieder daheim wollte sie die Operationsnarbe einfach nicht in Ruhe lassen (Halskrause war nicht machbar), und wir konnten sie nur mit Hilfe eines Katzengeschirrs und Leine davon abhalten, an ihrer Naht herumzubeißen. Das bedeutete für Rayha 4 Wochen Leinenzwang, und für uns Tag und Nacht Aufsicht. Viele Tierarztbesuche brachte diese Geschichte ebenfalls mit sich, und ich glaube das dieses Trauma dazu geführt hat, dass Rayha keine fremden Menschen mehr mag. Trotzdem ist sie sehr lieb und war auch noch nie unseren Katzen gegenüber in irgendeiner Weise grob. Rayha lebt bei uns im Haus und teilt sich tagsüber ein Freigehege mit unseren Boys. Unter Aufsicht auch mit den Mädchen. Im Moment sind wir dabei unseren kompletten Garten ausbruchsicher zu machen, damit unsere Katzen noch mehr Bewegungsfreiheit  genießen können. Somit stehen ihnen dann etwa 350 qm zur Verfügung. 

Caracat Zucht:  Wir planen mit unserer Rayha irgendwann vielleicht mal einen Wurf mit einem Karakal Kater. Ein Maine  Coon Kater würde ein Karakal Mädchen wahrscheinlich nicht decken, weil sie im Rolligkeitsverhalten sehr viel anders sind als  Hauskatzen. Rayha und ElCappo lieben sich, aber er weiß  - was die Fortpflanzung betrifft - nichts mit ihr anzufangen.  Sollte er es aber doch eines Tages versuchen, würden wir uns freuen. Aber die Hybrid Zucht war sicher nicht für den Kauf unserer Wildkatze ausschlaggebend. Reizvoll wäre es aber trotzdem! Selbst wenn sich viele darüber aufregen glaube ich, dass viele Maine Coon Fans - sollte es eines Tages Caracats geben - den Wunsch nach solch einer Katze haben werden. Warum auch nicht? Schließlich gäbe es auch keine Savannas oder Bengalen, wenn nicht irgendwann jemand mit der Zucht dieser neuen Rassen angefangen hätte. Und hier möchte ich anmerken, dass sich darüber kaum jemand aufgeregt hat. Obwohl - beispielsweise - bei einer Verpaarung  Serval & Hauskatze alleine schon der Größenunterschied gravierend ist, ganz zu Schweigen von den unterschiedlichen Tragzeiten. Und das hat sich natürlich bis heute nicht verändert, und es gibt nach wie vor auch noch die F1 Savannahs. Da stellt sich die Frage, warum darüber niemand spricht und weshalb nur über die geplante Caracat-Zucht hergezogen wird, obgleich zwischen Karakal und Maine Coon der Größenunterschied wesentlich geringer ist, und auch die Tragzeiten keinen erheblichen Unterschied aufweisen.  Ich gehe davon aus das die meisten Gegner der geplanten Caracat Zucht Maine Coon Züchter sind, weil sie Angst haben das eine neue große Rasse eine zu starke Konkurrenz für ihre Coonies bedeutet würde. Abgesehen davon werden diese Diskussionen meistens von Leuten geführt, die sich nicht auskennen und sich nicht einmal die Mühe gemacht haben sich genauer zu informieren, denn es wird so viel Unsinn darüber verbreitet, dass es fast schon weh tut. Beispiel 1: Karakale wären aggressiv und würden Hauskatzen angreifen und töten. Ich kann dazu nur sagen das ich selten sanftere Tiere erlebt habe. Und Rayha ist uns während unserer Zaunfertigstellung sogar einmal entwischt, und war beim Nachbar im Garten. Sein 17 Jahre alter Kater wollte auf unsere Rayha losgehen, aber sie hat ihn nicht angegriffen, sondern nur sehr wachsam im Auge behalten. Es kam zu keiner Auseinandersetzung. Bei Patrick Rühl lebt ein Karakal-Kater mit zwei Maine Coon Damen zusammen, und auch unsere Rayha verhält sich anderen Katzen gegenüber wie eine Katze sich eben verhält. Auf einen Neuankömmling reagiert sie sogar entspannter als unsere Coonies, und Katzenbabys liebt sie ganz besonders. Beispiel 2: Manche Leute behauptet sogar dass die Verdauung und das Darmverhalten eines Karakals anders wären, als bei einer Hauskatze. Deshalb darf man auf keinen Fall Karakal und Hauskatze kreuzen. Aber das ist Unsinn, denn das ist bei allen Katzen gleich. Wichtig ist eine artgerechte Ernährung, denn auch Hauskatzen sind von von Natur aus reine Fleischfresser, und jeder der seine Katze richtig ernährt (Rohfütterung/Barfen), weiß, dass nach einer Mahlzeit der Kot sehr schnell abgesetzt wird. Außerdem ist bei Rohfütterung der Kotabsatz reduziert, dunkel, sehr fest und er riecht kaum.  Ich kann das gut beurteilen, weil wir zum Großteil Barfen und ich habe nur gute Erfahrungen damit gemacht. Unsere Katzen sind wohlgenährt, haben ein tolles Fell und eine sehr gute Immunabwehr. 

Anmerkung:  Ein Zusammenleben mit einem Karakal und Hauskatzen ist möglich, aber Wildkatzen gehören auf keinen Fall in Hände eines Laien. Es müssen wirklich Katzenversteher sein, die viel Geduld und Zeit haben. Das Vertrauen einer Wildkatze muss man sich hart erarbeiten.  Falsches Verhalten verzeiht eine Wildkatze einem Menschen nie.

Das war es erst einmal, und nun können Sie sich einen kleinen Eindruck von unserer Wildkatze verschaffen.    Rayha