Lebensraum

Der Wüstenluchs, wie der Karakal auch genannt wird, ist in trockenen Steppen, Halbwüsten, Trockenwälder und Dornbuschsavannen Afrikas, Arabiens und Vorderasiens zu Hause.  Echte Wüsten und zu feuchte Gebiete meidet er jedoch, weshalb der Name 'Wüstenluchs' auch mit Vorsicht benutzt werden sollte.

 

Größe / Gewicht

Körperlänge:                                   62-82 cm
Schwanzlänge:                                23-32 cm
Körperhöhe (bis Schulterblatt):       40-45 cm
Gewicht:                                            8-20 kg


Fellzeichnung

Die Fellfarbe des Karakals variiert je nach Lebensraum von blass rotbraun bis hin zu sandbraun oder auch ziegelrot. Die Rückseiten seiner Ohren sind schwarz, ebenso die typischen "Ohrpinsel", die eine Länge von etwa fünf Zentimetern aufweisen. Der Name des Karakal ist übrigens auf dieses Merkmal zurückzuführen. Er leitet sich vom türkischen 'Garah gulak' ab, was soviel wie 'Schwarzohr' bedeutet.

Paarungsverhalten

Die Fortpflanzung der Karakals findet nicht überall im riesenhaften Verbreitungsgebiet zur selben Zeit statt, sondern richtet sich nach den örtlichen - hauptsächlich des Klimas und Untergrunds wegen unterschiedlichen - Gegebenheiten. Überall erfolgen die Geburten jedoch in einer Jahreszeit, in welcher die Dichte der Beutetierbestände besonders hoch und somit die Nahrungsbeschaffung für die Weibchen während der Jungenaufzucht verhältnismäßig einfach ist.

Jungenaufzucht

Die Tragzeit beträgt etwa 75 Tage, und es werden gewöhnlich ein bis drei, seltener vier Junge je Wurf geboren. Als Wurfplatz wählt das Weibchen eine Felsnische, einen hohlen Baumstamm oder ein anderes sicheres Versteck. Die neugeborenen Karakals sind anfänglich völlig hilflose, blinde 250-Gramm-Bündel. Etwa am zehnten Lebenstag öffnen sich ihre Augen, und mit ungefähr einem Monat erscheinen die Milchzähne. In diesem Alter beginnen sie, feste Nahrung zu sich zu nehmen, die ihnen die Mutter zuträgt. Mit sechs bis sieben Monaten unternehmen sie dann ihre ersten Jagdversuche, anfänglich allerdings ziemlich erfolglos. Noch bis zum Alter von etwa einem Jahr bleiben sie mit ihrer Mutter zusammen, und erst mit ungefähr zwei Jahren sind sie vollständig ausgewachsen.

Jagdverhalten

Wie die meisten Katzen geht der Karakal hauptsächlich nachts auf Jagd. Das Spektrum seiner Beutetiere ist sehr breitgefächert und reicht von Nagetieren und anderen Kleinsäugern über Vögel aller Art bis hin zu kleineren Antilopen. Überall in seinem Verbreitungsgebiet steht der Karakal im Ruf eines für seine Größe besonders wilden, unerschrockenen Räubers. Auf Suaheli beispielsweise heisst er deshalb Simba mangu («Kleiner Löwe») oder auch Simba kali («Grimmiger Löwe»).

Wissenswertes

- Im Orient und in Indien wurde der Karakal häufig zur Jagd auf Antilopen, Hasen und Vögel abgerichtet.
- Der Karakal hat kaum natürliche Feinde. Allerdings wurden 1981 allein Namibia ca. 3000 dieser schönen Tiere von Farmern als  "Viehdieb" getötet.
 

 

Wildkatzen und Wildkatzenhybriden

Wer nun fasziniert vor dem Bildschirm sitzt und vielleicht auf die Idee kommt, sich solch ein Tier anzuschaffen, der ist gut beraten, sich zunächst einmal mit den erforderlichen Haltungsbedingungen vertraut zu machen.

Entsprechen Züchtungen von Katzen mit Wildkatzenanteil ab Filialgeneration F3 (Urgroßvater ist/war eine Wildkatze) ist in der Regel vom Verhalten her wie eine Hauskatze. Bei reinen Wildkatzen ist zu beachten, dass allenfalls Handaufzuchten bedingt wohnzimmertauglich sind.

Keinesfalls sind diese Tiere etwas für den Katzenlaien. Für die Haltung ist umfangreiches Wissen über die Spezies, das Verhalten von Katzen und ihre Bedürfnisse erforderlich. Beginnend mit den gesetzlichen Bestimmungen; Wildkatzen stehen unter Schutz und bedürfen je nach Herkunft einer CITES-Bescheinigung (das gilt zum Teil auch für Wildkatzenhybriden). In manchen Bundesländern ist darüber hinaus eine  Haltungsgenehmigung erforderlich oder die Haltung generell verboten.

Wildkatzen brauchen mehr Geduld, Aufmerksamkeit und Zuwendung als Hauskatzen, und man muss sich ihr Vertrauen  wirklich verdienen.

Für Wildkatzen und auch viele Hybriden insbesondere der F1 und F2-Generation ist ein Innen- und Außengehege erforderlich und artgerechte Ernährung, Haltung und tierärztliche Betreuung sind neben den Anschaffungskosten Positionen, die die Haltung solcher Tiere zu einem kostspieligen Vergnügen machen.

Apropos Anschaffungskosten:
Die Anschaffungskosten einer solchen Wildkatze belaufen sich je nach Art durchaus auf mehrere tausend Euro.  Gleiches gilt für Wildkatzenhybriden

Bücher zur Wildkatzenhaltung - Information ist wichtig!

Die folgenden Katzenbücher bieten zahlreiche, einmalige Erlebnisse mit südamerikanischen Wildkatzen. Wer ernsthaft über die Haltung von Wildkatze oder Wildkatzenhybriden nachdenkt, kann von den Erfahrungen von Maria Falkena-Röhrle  sowie Heide-Marie Fahrenholz nur profitieren.
 

Maria Falkena-Röhrle - die zahmen Wilden oder die wilden Zahmen

Heide-Marie Fahrenholz  -  meine Wildkatzen